TU-Frauenpreis 2020 für Katja Bühler

Am 3. März 2020 wurde Katja Bühler (VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH) mit dem fünften Frauenpreis der TU Wien ausgezeichnet. Geehrt werden Absolventinnen, die durch ihren Werdegang Inspiration und Vorbild für Schülerinnen und Studentinnen sind. Die Auszeichnung erfolgreicher Role Models erfolgt seit 2015.

Strahlend lächelnd vor einer TUW-Wand bei der 5. Preisverleihung des Frauenpreises

TU Frauenpreis 2020: Preisträgerin Katja Bühler (links) und TU Wien Rektorin Sabine Seidler

Das Klischee der Männerdomäne Technik gilt es auch 2020 weiter zu aufzubrechen. Diesem Ziel folgend, setzt die TU Wien verschiedenste Maßnahmen um. So wird seit 2015 der TU-Frauenpreis vergeben, um Role Models vor den Vorhang zu holen, an denen sich junge Frauen in der Ausbildungs- und Karriereplanung orientieren können. "Wir wollen zeigen, was Frauen leisten, und die nächsten Generationen an Technikerinnen inspirieren. Es geht um die Sichtbarkeit unserer erfolgreichen Absolventinnen mit ihren tollen Karrieren und Projekten", beschreibt Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender die Intention hinter dem Preis.

Die Verleihung des fünften TU-Frauenpreises fand im Konferenzraum TUtheSky am Campus Getreidemarkt statt. Nach der Begrüßung durch Brigitte Ratzer, Leiterin der Abteilung Genderkompetenz, folgte die Laudatio von Gerti Kappel, Dekanin der Fakultät für Informatik. Sie betonte in ihrer Laudatio, dass Frauen wesentlich dazu beitragen, gerade in gesellschaftlich relevanten Bereichen wie der Informatik die Wahrnehmung von Technik in der Gesellschaft zu verändern. "Der Frauenanteil in der Informatik stagniert. Ich freue mich daher, dass der Preis an eine Frau mit beeindruckender beruflicher Karriere geht, die engagiert in der Nachwuchsförderung ist und mit ihrem Team vorlebt, dass Frauenanteile aktiv gesteuert werden können. Daran können sich junge Frauen orientieren."

Preisträgerin Katja Bühler

Der fünfte TU-Frauenpreis geht an die gebürtige Deutsche Katja Bühler. Sie promovierte an der TU Wien in Informatik und absolvierte davor ein Studium der Mathematik am Karlsruhe Institute of Technology. Nach ihrer Studienzeit in Karlsruhe führte sie ihr beruflicher Werdegang als Forscherin über Caracas (Venezuela) und die TU Wien schließlich ans COMET Zentrum VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-Gmbh, wo sie seit rund 15 Jahren die Forschungsgruppe Biomedical Image Informatics leitet. Dort ist sie Expertin für Biomedizinische Bildverarbeitung und forscht mit ihrem Team, sowie Partnern aus Industrie und Wissenschaft, an Projekten mit den Anwendungsschwerpunkten Computational Radiology und Life Sciences. Die von ihr und ihrer Forschungsgruppe entwickelten Lösungen helfen z. B. Radiolog_innen und Ärzt_innen weltweit, Diagnoseprozesse zu optimieren, und Neurowissenschaftler_innen, auf einfache Weise sehr große Datenmengen zusammenzuführen und zu analysieren, um so Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns zu bekommen. 

Katja Bühler ist nicht nur eine der vielseitigsten Wissenschaftlerinnen im Bereich Bildinformatik und Data Science, neben ihrer regen Vortrags- und Publikationstätigkeit fördert sie auch den wissenschaftlichen Nachwuchs – zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen entstanden unter ihrer persönlichen Betreuung. Ebenso ist Mentoring im Rahmen von Praktika Katja Bühler ein großes Anliegen. "Es freut mich ganz besonders, heute in den Kreis der eindrucksvollen Technikerinnen, die den Frauenpreis der TU Wien bereits verliehen bekommen haben, aufgenommen zu werden.", sagt Katja Bühler. "Mir ist es ein ganz großes Anliegen, junge Frauen zu ermutigen und darin zu fördern, eine Karriere in technischen Berufen, insbesondere in der Mathematik und Informatik, anzustreben und so digitale Technologien und Prozesse, die bereits heute weite Teile unseres Lebens beeinflussen, aktiv mitzugestalten. Der TU-Frauenpreis verleiht diesem Anliegen Sichtbarkeit und ich hoffe, dass ich so einen Beitrag dazu leisten kann, mehr Frauen für einen solchen Karriereweg zu begeistern."

Der TU-Frauenpreis

Seit 2015 zeichnet die TU Wien Absolventinnen aus, die in ihrem Berufsleben Projekte und Aufgaben durchgeführt haben, die von besonderer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und/oder wissenschaftlicher Relevanz sind. Die Karriereoptionen eines technisch-naturwissenschaftlichen Studiums werden durch die individuellen Berufsbiografien greifbar. Die nominierten Frauen geben Berufsbildern ein Gesicht und sind Schülerinnen und Studentinnen Inspiration für die eigene Berufsplanung.
Die Preisträgerin wurde von einer hochkarätigen Jury aus Politik und Wirtschaft – Marion Gebhardt, Leiterin MA57, Martina Denich-Kobula, Landesvorsitzende "Frau in der Wirtschaft" Wien, Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung, Anna Steiger, TUW-Vizerektorin für Personal und Gender – ausgewählt.

Die Preis-Skulptur

Der Entwurf der Preis-Skulptur stammt von Helene Schauer, Architekturstudentin an der TU Wien. 2020 wurde die Skulptur mittels additiver Fertigung im Selective Laser Melting Verfahren am Institut für Fertigungstechnik und Photonische Technologien hergestellt. Das verwendete Material ist ein Metallpulver in Werkzeugstahlqualität, welches mittels Laser in Schichten von 40 µm aufgeschmolzen und mit dem Untergrund verschweißt wird (Andreas Schütz). Ober- und Unterteil aus Edelstahl wurden gefräst (Abdulsamet Yüksel, Wiktor Motyl).


Rückfragehinweis

DI Dr. Brigitte Ratzer
Abteilung Genderkompetenz
Technische Universität Wien
Karlsplatz 13, 1040 Wien
T +43-1-58801-43400
brigitte.ratzer@tuwien.ac.at