TU-Frauenpreis 2021 für Katrin Zorn

Der sechste Frauenpreis der TU Wien wurde am 3. März 2021 an Katrin Zorn (Miba Gruppe) verliehen. Seit 2015 zeichnet die TU Wien Absolventinnen aus, die durch ihren Werdegang Inspiration und Vorbild für Schülerinnen und Studentinnen sind.

Katrin Zorn mit Preis in Detailansicht

TU-Frauenpreis-Preisträgerin 2021 Katrin Zorn. © Luiza Puiu

Die Preisübergabe im Kuppelsaal der TU Wien

TU-Frauenpreis-Preisträgerin Katrin Zorn, TU Wien Rektorin Sabine Seidler sowie TUW-Vizerektorin Personal und Gender Anna Steiger. © Luiza Puiu

Das Klischee der Männerdomäne Technik ist leider auch 2021 noch nicht verschwunden. Die TU Wien setzt deshalb verschiedenste Maßnahmen um, die bestehende Rollenbilder und Vorurteile abbauen. Eine dieser Maßnahmen ist der Frauenpreis der TU Wien. Seit 2015 werden herausragende Absolventinnen ausgezeichnet und damit Role Models für die nächste Generation an Technikerinnen vor den Vorhang geholt.

Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender zur Motivation: „Wir haben jede Menge erfolgreicher, faszinierender Absolventinnen. Diese Frauen und ihre Karrierewege sollen junge Frauen inspirieren ihren Weg in Technik und Naturwissenschaften zu suchen."

Die Verleihung des sechsten TU-Frauenpreises fand pandemiebedingt im kleinsten Rahmen statt. Unter Einhaltung der geltenden Sicherheitsvorgaben konnte die Preisträgerin trotzdem würdig geehrt werden, TUW-Rektorin Sabine Seidler überreichte die Preis-Skulptur an Katrin Zorn. In seiner Laudatio würdigte Marko Mihovilovic, Dekan der Fakultät für Technische Chemie die Preisträgerin nicht nur als „erfolgreiche Leiterin eines international aktiven Technologie-Kompetenzzentrums“, sondern betonte auch das „großartige Engagement im Bereich nachhaltige Technologien und ‚Future Products‘ als Zukunftsvision; hierbei stellt die anhaltende Verbundenheit von Frau Doktor Zorn mit der TU Wien eine wichtige Basis für dieses Entwicklungsfeld auf Grundlage einer private-public-partnership zwischen Universität und Industrie dar.“

Preisträgerin Katrin Zorn

Der sechste TU-Frauenpreis geht an die Oberösterreicherin Katrin Zorn. Ihre Ausbildung führte nach der Chemie-HTL in Wels an die TU Wien, wo sie ihr Diplomstudium und anschließend das Doktoratsstudium absolvierte. Von 2007 bis 2010 war Zorn hier auch als Universitätsassistentin am Institut für Materialchemie tätig. Danach folgte der Einstieg als Entwicklungsingenieurin in der Miba Coating Group. Schnell übernahm sie verschiedene Leitungsfunktionen wie die Entwicklungsleitung TechCenter Österreich, Leiterin R&D der gesamten Miba Coating Group, Leiterin des Technology Competence Centers der Miba Bearing und Coating Group bis hin zur aktuellen Position: Seit 1. Februar verantwortet Katrin Zorn als „Development Manager Future Products“ die Entwicklung zukünftiger Produkte abseits der aktuellen Geschäftsfelder der gesamten Miba Bearing Division. Der Job besteht somit darin, den technologischen Grundstein zukünftiger Anwendungen zu legen: der Schwerpunkt wird dabei auf Anwendungen im Bereich Erneuerbarer Energien gelegt.

Ein roter Faden durch den Werdegang von Katrin Zorn: die internationale Orientierung. Schon während des Studiums absolvierte sie zahlreiche Forschungsaufenthalte quer durch Europa, verantwortete als Miba-Entwicklungsleiterin internationale Teams und wirkte unter anderem am Aufbau des Produktionsstandorts China hands-on vor Ort mit. „Der TU-Frauenpreis ist eine große Ehre für mich und ich möchte mich sehr herzlich bei der TU Wien dafür bedanken. Es ist mir ein großes Anliegen meine Leidenschaft für die Technik an junge Mädchen und Frauen weiterzugeben. Ich wünsche mir, dass die Sichtbarkeit des Preises einen Beitrag dazu leistet, Frauen zu motivieren, ihre Berufswahl uneingeschränkt auf Basis ihrer Interessen und Neigungen treffen zu können!

Der TU-Frauenpreis

Seit 2015 werden TU Wien Absolventinnen ausgezeichnet, die Projekte und Aufgaben durchgeführt haben, die von besonderer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und/oder wissenschaftlicher Relevanz sind. Ein technisch-naturwissenschaftliches Studium als Grundlage für einen Karriereweg wird durch die individuellen Berufsbiografien greifbar. Die nominierten Frauen geben Fachgebieten ein Gesicht und sind Inspiration für die Berufs- und Ausbildungsplanung von Schülerinnen und Studentinnen.
Die Preisträgerin wurde von einer hochkarätigen Jury aus Politik und Wirtschaft – Marion Gebhart (Leiterin MA 57), Martina Denich-Kobula (Landesvorsitzende „Frau in der Wirtschaft“ WKW), Melanie Eckl-Kerber (stellvertretende Bereichsleiterin Bildung & Gesellschaft, Frauen, Industriellenvereinigung), Gerald Goger (geschäftsführender Präsident TU Wien alumni club), Anna Steiger (Vizerektorin Personal und Gender, TU Wien) – ausgewählt.

Die Preis-Skulptur

Der Entwurf der Preis-Skulptur stammt von Helene Schauer, Architekturstudentin an der TU Wien. 2021 wurde die Skulptur in der Modellbauwerkstatt des Instituts für Kunst und Gestaltung von Werkstattleiter Walter Fritz aus einem Stück Mooreiche – also Holz, das lange Zeit in einem Moor konserviert wurde – gefertigt. Dabei kamen klassische Maschinen für Holzbearbeitung zum Einsatz, die Beschriftung erfolgt mittels Präzisions-Laser. Das Alter der Mooreiche wurde von Johannes Sterba und Monika Bolka im Vienna Environmental Accelerator (VERA) mithilfe der C14-Methode bestimmt. Das Ergebnis sind unglaubliche 7.600 Jahre.


Rückfragehinweis

DI Dr. Brigitte Ratzer
Abteilung Genderkompetenz
Technische Universität Wien
Karlsplatz 13, 1040 Wien
T +43 1 58801 43400
brigitte.ratzer@tuwien.ac.at