Wissenschaftspreis für kindgemäße Pädagogik 2011 geht an TU-Absolventin

Lehramts-Absolventin Mag. Petra Ilias gewinnt mit ihrer Diplomarbeit den von der Köck Privatstiftung ausgeschriebenen Wissenschaftspreis in der Kategorie Diplom-/Masterarbeiten. Die Verleihung des mit 6.000 Euro dotierten Preises fand heute im Audienzsaal des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur statt.

Hinter dem Diplomarbeitstitel "Mathematik (an)fassbar - selbst entwickelte Modelle für die Sekundarstufe II - analysiert unter den Aspekten Medien, Motivation, Handlung und Spiel" verbergen sich im Kern begreifbare Mathematik-Modelle und ein Spiel, die Mag. Ilias speziell für SchülerInnen der Sekundarstufe II (ab der 9. Schulstufe) entwickelt hat.

Der Preis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert - je € 3.000,- für die Autorin und das betreuende Institut für Diskrete Mathematik und Geometrie (Ao.Univ.Prof. Mag. Dr. Manfred Kronfellner). Die Überreichung fand heute, 5. Mai um 17.00 Uhr im Rahmen einer Festveranstaltung im Audienzsaal des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur statt.

Mathematik (an)fassbar – auch ab 14

Die Arbeit bietet in einem ersten Teil eine Zusammenschau über bestehende Lerntheorien und –konzepte. Ergebnis: Für jüngere SchülerInnen gibt es eine Fülle an Anregungen, wie entdeckender Unterricht möglich ist, für ältere Lernende finden sich aber kaum entsprechende Ideen. Das Auffinden von theoretisch-didaktischen Konzepten, die für die selbstgebauten Modelle anwendbar sind und eine Erweiterung auf die Altersgruppe 14+ war somit naheliegend und wünschenswert.

Auf Basis schülerInnenzentrierter Lernkonzepte wurden Vorschläge und Ideen für einen anregenden und vielseitigen Mathematikunterricht erarbeitet, in dem die selbst entwickelten Modelle von den SchülerInnen selbst als Lernmittel verwendet werden. Somit können sie ihren Lernprozess - Tempo, Tiefe und Dauer der Beschäftigung mit den mathematischen Inhalten - selbst gestalten. Zudem wird durch die Möglichkeit die Modelle zu verwenden (kurz: Hinzeigen zu können) das Sprechen über Mathematik, das Kommunizieren mathematischer Inhalte erheblich vereinfacht.

Motivierende Drehkörper

Alle Modelle und das Spiel sind auf die SchülerInnen abgestimmt. Diese sollen zu einer Auseinandersetzung mit den vorgestellten mathematischen Inhalten wie Vektoren, Winkelfunktionen und Drehkörpern motiviert werden. Spiel und spielerischer Umgang sollen die eigene Kreativität beflügeln und den Lernprozess unterstützen. Dieser Ansatz soll eine Erweiterung des bisherigen Bildes des Mathematikunterrichts sein. Freude an der Beschäftigung mit Mathematik zu vermitteln und zwar auf ehrliche, nicht aufgesetzte Weise ist das Anliegen. Die Mathematik selbst ist Gegenstand und Hauptinhalt des Spiels und der kreativ-gestalterischen Auseinandersetzung. So kann Mathematik auf allen Ebenen begreifbar erlebt werden.

Zur Person:

Petra Ilias absolvierte von 2002 – 2008 die Lehramtsstudien Mathematik und Spanisch an der Technischen Universität Wien und der Universität Wien. Seit 2006 studiert sie an der Universität für angewandte Kunst Wien Kunstpädagogik. Berührungspunkte von Kunst, Design und Mathematik interessierten sie schon während des Mathematikstudiums besonders. Dieser Neugier kann sie sowohl im universitären als auch im beruflichen Rahmen nachgehen – durch interdisziplinären Projekte wie etwa „math goes design“ (2008/09), durch die fachdidaktische Arbeit am IFIS der pädagogischen Hochschule Wien (seit 2010) und natürlich, wann immer möglich, beim Unterrichten an der AHS.

Rückfragehinweis:
Mag. Petra Ilias
Telefon: +43-1-60118-3902
ilias._@hotmail.com