Akademische Feier an der Montanuniversität

Im Rahmen der akademischen Feier am Freitag, den 29. Juni 2012, graduierte die Montanuniversität Leoben 54 Diplomingenieure und promovierte eine Doktorin und 26 Doktoren. In seiner Festansprache nahm Rektor Wilfried Eichlseder Bezug auf die aktuelle Situation der Europäischen Union und hier im Speziellen auf die Zukunft von Bildung und Forschung in Europa.

Die Akademische Feier fand im festlichen Erzherzog-Johann-Auditorium statt.

„Durch die Wirtschafts- und Finanzkrise haben sich in den vergangenen drei Jahren viele Probleme aufgetan: Millionen Menschen haben ihren Arbeitsplatz verloren, angehäufte Schulden, die noch viele Jahre auf uns lasten werden und neue Bedrohungen des sozialen Zusammenhalts sind entstanden. Das Problem heißt nicht nur Griechenland, es ist vielmehr ein Symptom. Europa leidet unter einem strukturellen Innovationsrückstand. Gegenüber den Ländern im asiatischen Raum haben wir erheblich an Boden verloren, und es ist keine Wende in Sicht. Im Gegenteil - die asiatischen Länder investieren wesentlich mehr in die Entwicklung neuer Technologien als der Westen“, so der Rektor der Montanuniversität.

Große Hoffnungen setzt Eichlseder auf das ab 2014 in Umsetzung gehende EU-Programm ‚Horizont 2020‘. Dieses wird das Nachfolgeprogramm für das 7. EU-Rahmenprogramm. Im ‚Horizont 2020‘ sollen alle forschungsfördernden Aktivitäten der EU zusammengefasst werden. 80 Milliarden Euro sind dafür vorgesehen. Durch Investition in Forschung soll auch nachhaltiges und smartes Wachstum erreicht werden.

„Es ist an der Zeit, dass die EU ihre Zukunft in die Hand nimmt“, so Eichlseder, „Europa kann Erfolg haben, wenn es gemeinsam handelt, als eine Union. Wir brauchen eine Strategie, welche es uns ermöglicht, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen und die EU in eine intelligente, nachhaltige und integrative Wirtschaft zu verwandeln, die durch ein hohes Beschäftigungs- und Produktivitätsniveau sowie einen ausgeprägten sozialen Zusammenhalt gekennzeichnet ist. ‚Horizont 2020‘ skizziert eine Vision der europäischen sozialen Marktwirtschaft des 21. Jahrhunderts“, so der Rektor.

Die Montanuniversität werde ihren Beitrag für ein gestärktes Europa leisten, meinte Eichlseder. „Wir haben uns immer an neue Gegebenheiten angepasst, aufbauend auf den traditionellen Fachgebieten. Ausgangsbasis war das Berg- und Hüttenwesen. Die Montanuniversität hat sich kontinuierlich entlang des Ressourcenstroms weiterentwickelt, waren es die Studienrichtungen der Werkstoffe, Kunststoffe, des Maschinenbaus, später das Studium Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling und aktuell die Einrichtung des Studiums der Industriellen Energietechnik. Ich denke, damit sind wir für die Bewältigung der Zukunft und die Erfordernisse zur Erhaltung des Wirtschaftsstandorts Europa sehr gut vorbereitet“, so Eichlseder abschließend.

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