EINHEIT DURCH GRÜNE MOBILITÄT: EISENBAHNEN UND NACHHALTIGKEIT

Die TU Austria Session während der EFA 23 Konferenz bot eine dynamische Erforschung der Konvergenz zwischen nachhaltiger Mobilität und europäischen Eisenbahnen. Unter dem Titel "Einheit durch grüne Mobilität: Eisenbahnen und Nachhaltigkeit" tauchte die Session in Möglichkeiten der Zusammenarbeit ein, um umweltfreundliche Transportsysteme in Europa zu fördern. Die interaktive Diskussion hatte zum Ziel, die internen europäischen Partnerschaften zu stärken und dadurch externe Einflüsse und Abhängigkeiten zu verringern. Verschiedene Interessengruppen aus Industrie, Politik, Forschung und Gesellschaft trafen sich, um Erfahrungen und bewährte Verfahren auszutauschen und Ideen zu entwickeln, und den Weg für eine nachhaltigere Zukunft zu ebnen.

Die Session wurde mit einer Eröffnungsrede von Harald Kainz, dem Präsidenten der TU Austria und dem Rektor der TU Graz, eröffnet, die den Ton für die folgenden Diskussionen setzte. Unter der Moderation von Ferdinand Pospischil, Leiter des Instituts für Eisenbahn-Infrastrukturdesign an der TU Graz, entwickelte sich die Session zu einer Plattform für den Austausch von Erkenntnissen und die Behandlung drängender Fragen.

Die Session umfasste spannende Inhalte von vier engagierten Rednern, welche jeweils einzigartige Perspektiven auf die Symbiose zwischen Eisenbahnen und Nachhaltigkeit in Europa beisteuerten.

Alexander Maximilian Tills Perspektive: Herausforderungen der Infrastruktur und europäische Zusammenarbeit

Alexander Maximilian Till beleuchtete die steigende Belastung der europäischen Hafen-Infrastruktur aufgrund der zunehmenden Größe der Schiffe. Er betonte die Diskrepanz zwischen dem Ausbaugrad in Europa und Asien. Bedenken wurden hinsichtlich des Einflusses privater Reedereien in Häfen geäußert, der potenziell im Konflikt mit europäischen Interessen steht. Till machte auf das Fehlen einer kohärenten europäischen Hafenpolitik aufmerksam, hauptsächlich aufgrund konkurrierender nationaler Interessen. Er betonte die Notwendigkeit, pan-europäische Lösungen zur wirksamen Bewältigung dieser Herausforderungen zu entwickeln.

Jaqueline Matijevics Vision: Umstellung auf Eisenbahnen für nachhaltige Mobilität

Jaqueline Matijevic stellte den nationalen Mobilitätsmasterplan Österreichs vor, der sich auf den Übergang vom Straßen- zum Schienenverkehr konzentrierte. Das Ziel, bis 2040 einen Schienenverkehrsanteil von 40% im Güterverkehr zu erreichen, wurde betont. Matijevic skizzierte drei Kernpfeiler zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs:

  • Bedeutende Investitionen in eine robuste Infrastruktur, wie sie im beispiellosen 19-Milliarden-Euro-Investitionsplan der ÖBB für den Zeitraum von 2023 bis 2028 deutlich werden.
  • Ausweitung attraktiver Fahrplanangebote, einschließlich der Einführung neuer Bahnverbindungen und der Synchronisierung von Bus- und Zugfahrplänen.
  • Verpflichtung zur Preisgestaltung im Einklang mit dem Klimaschutz, trotz Inflation.

Sie betonte auch die Bedeutung der Verlagerung von Frachtverkehr von Straßen auf Schienen und bekräftigte Österreichs Engagement zur Unterstützung von Forschungsinitiativen auf nationaler und europäischer Ebene.

Claudia Skerbinz' Vision: Vereinigte grüne Eisenbahnen für ein vereintes Europa

Claudia Skerbinz präsentierte eine umfassende Strategie für ein vereintes Europa auf der Grundlage nachhaltiger Eisenbahnen. Die Strategie war in drei Komponenten unterteilt: Starten, Stoppen und Fortsetzen.

  • Starten: Skerbinz betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Betreibern, Regulierungsbehörden und Regierungen, um einen kohlenstoffneutralen Transport über den gesamten Kontinent zu erreichen.
  • Stoppen: Die Fragmentierung innerhalb der Eisenbahnsysteme wurde als Hindernis für Effizienz und Fortschritt identifiziert. Der Schwerpunkt lag auf der Harmonisierung der Systeme zwischen den Ländern, um gemeinsame Ergebnisse zu maximieren.
  • Fortsetzen: Der Schwerpunkt lag weiterhin auf energieeffizienten Praktiken und nachhaltigen Energiequellen, verbunden mit Prozessstandardisierung und der Nutzung von Innovationen aus Wissenschaft und Technologie.

Skerbinz unterstrich die Wichtigkeit eines zusammenhängenden und umweltbewussten Europas, angetrieben von effizienten Eisenbahnsystemen.

Harald Reisingers Aufruf für ein europäisches, flexibles und digitales Bahnsystem

Harald Reisinger thematisierte Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Übergang zu erneuerbarer Energie und betonte die ökologische und wirtschaftliche Bedeutung der Eisenbahnen. Er wies auf die Stagnation des Anteils des Schienenverkehrs hin, die auf den vorherrschenden nationalen und jährlichen Ansatz zurückzuführen ist, und plädierte stattdessen für ein europäisch orientiertes, flexibles und digitales System:

  • Europäisch: Reisinger setzte sich für die Harmonisierung von Regeln auf europäischer Ebene ein, um Wettbewerbsnachteile abzumildern und den nahtlosen grenzüberschreitenden Schienenverkehr zu erleichtern.
  • Flexibel: Er betonte die Notwendigkeit von Flexibilität im Schienenverkehr, insbesondere im Güterverkehr. Die Initiative "Time Table Redesign for Smart Capacity Management" wurde als Lösung vorgeschlagen.
  • Digital: Die ungenutzten Potenziale der Digitalisierung im Schienenverkehr wurden betont, und eine verstärkte Investition in innovative, kurzlebige digitale Lösungen gefordert.

Während der Session beteiligte sich das Publikum aktiv, indem es Fragen stellte und die Diskussion mit ihren Erkenntnissen bereicherte. Die aufgeworfenen Fragen griffen die Thematiken neue Technologien zu integrieren, die Machbarkeit der Harmonisierung von Vorschriften und die potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen des Übergangs zu einem grüneren Mobilitätsparadigma zu verstehen, auf.
 

Die TU Austria Session schloss mit der Betonung der entscheidenden Rolle von Einheit, Zusammenarbeit und Innovation bei der Förderung grüner Mobilität in Europa. Zusätzlich wurden zwei wesentliche Faktoren hervorgehoben:

  • Potenzial der Digitalisierung: Die Digitalisierung kann die Ressourcenverfügbarkeit und Effizienz im Verkehr erheblich verbessern und die Verfügbarkeit um 10-15% steigern. Dies unterstreicht die Bedeutung der Nutzung digitaler Lösungen zur Optimierung von Verkehrssystemen.
  • Verbraucherverhalten: Die Entscheidungen der Verbraucher, insbesondere bei der Reduzierung des Konsums, spielen eine direkte Rolle bei der Gestaltung von Frachtvolumina und Nachhaltigkeit. Die Förderung nachhaltigen Konsumverhaltens ist eine gemeinsame Verantwortung von Industrie, Politikern und der Gesellschaft.

Zusammenfassend bot die Session eine Plattform zur Vorstellung einer grüneren Zukunft im europäischen Verkehrswesen, wobei die Dringlichkeit und das Potenzial für transformative Veränderungen betont wurden, was zum Thema des diesjährigen European Forum Alpbach beitrug: Bold Europe.