News+Stories: Sie forschen im Bereich des digitalen Bauens, genauer gesagt der „Augmented Architecture“. Worum geht es dabei?
Hirschberg: Wir sehen „Augmented Architecture“ als kritischen Leitbegriff für die Anwendung der digitalen Medien in der Architektur: vom Entwerfen mit digitalen Entwurfswerkzeugen über neue Formen der vernetzten Zusammenarbeit bis hin zum Bauen mit Robotern oder zu Sensoren und Aktuatoren in Gebäuden.„Augmented Architecture“ bedeutet, dass ein echter Mehrwert entsteht, eine Erweiterung der Architektur. Wir entwickeln am Institut für Architektur und Medien (IAM) der TU Graz vieles quasi im virtuellen Raum, das heißt wir simulieren Dinge am Computer. Aber wir setzen unsere Ideen auch gerne in Prototypen um. Die Materialität, das Eins zu Eins ist eine ganz andere Sache als die Abstraktion am Computer. Deswegen ist die digitale Fabrikation eine besondere Herausforderung. Man kann neue, nachhaltige Bauweisen entwickeln, aber nur, wenn man das Material und die Maschine von Anfang an mitdenkt.
Neben der Entwicklung von neuartigen Bauweisen beschäftigen wir uns auch mit speziellen Formen der Visualisierung. Im Moment forschen wir im FWF-Projekt „Nagara Architecture“ unter anderem daran, wie Kulturdenkmäler auf digitale Weise erklärt, bewahrt und vermittelt werden können. Unser Forschungsspektrum am IAM ist breit, aber in allen Fällen geht es darum, dass digitale Medien neue Türen öffnen.
Erfahren Sie im "Face to face"-Interview mit Urs Hirschberg auf der TU Graz-Webseite mehr darüber, welche Rolle Umweltschutz bei der digitalen Planung spielt, welche digitale Methoden heute Eingang ins Architekturstudium finden und warum abkupfern unter bestimmten Bedingungen okay ist.