Einzigartige Kooperation für die Förderung von Zukunftskompetenzen

In einer in Österreich einzigartigen Allianz einer technischen Universität mit einer pädagogischen Hochschule wurde an der Montanuniversität Leoben ein so genanntes „Lehr-Lern-Labor“ für Volksschulklassen geschaffen. Zusammen wollen die Montanuniversität und die Private Pädagogische Hochschule (PPH) Augustinum so zur Förderung von wichtigen Zukunftskompetenzen im MINT-Bereich bei Kindern beitragen. Noch in diesem Schuljahr werden trotz längerer pandemiebedingter Pause rund 1.500 Schüler*innen am Programm teilnehmen.

Beim heutigen Besuch des Lehr-Lern-Labors an der Montanuniversität Leoben. Rektorin Andrea Seel (PPH Augustinum, 3.v.l.), Rektor Wilfried Eichlseder, Prof. Rosina Haider, Mag. Julia Mayerhofer-Lillie, Pressesprecher Erhard Skupa, mit Studierenden der beiden Universitäten sowie Schülerinnen und Schüler der ersten Klasse des Alten Gymnasiums Leoben. (Foto Freisinger)

In eigens dafür adaptierten Räumlichkeiten im Hauptgebäude der Alma Mater Leobiensis bietet ein gemeinsames Team von Montanuniversität und PPH Augustinum Experimentier-Workshops zu unterschiedlichen Themenbereichen entlang des Wertschöpfungszyklus an. Zielgruppen des Labors sind Schüler*innen im Alter von sechs bis ca. elf Jahren ebenso wie Lehrpersonen in Ausbildung und Beruf.

Qualifizierung für die großen Herausforderungen der Zukunft

„Mit diesem Lehr-Lernlabor verfügen wir über eine österreichweit einzigartige und richtungsweisende Einrichtung, die in ihrer Ausprägung die beiden wichtigsten Adressaten unserer MINT-Bemühungen erreicht, nämlich Lehrer*innen und Schüler*innen“, freut sich der Rektor der Montanuniversität Leoben, Wilfried Eichlseder. „Wir werden die großen Herausforderungen der Zukunft wie beispielsweise den Klimawandel nur dann bewältigen können, wenn wir im naturwissenschaftlich-technischen Bereich genügend qualifizierten Nachwuchs generieren können“, so Eichlseder.

Auch Lehrer*innen profitieren

„Ergebnisse der Bildungsforschung legen nahe, dass Förderinitiativen im MINT-Bereich bereits in der Elementar- und Primarstufe besonders wirkungsvoll sind. Die PPH Augustinum setzt daher seit geraumer Zeit diesbezügliche Initiativen“, erklärt die Rektorin der PPH Augustinum, RgRin Mag.a Dr.in Andrea Seel. „Das Lehr-Lern-Labor ermöglicht vorbildliche Rahmenbedingungen für handlungsorientiertes forschendes Lernen der Kinder. Bei den beteiligten Lehrer*innen erhoffen wir uns eine positive Zuwendung zu Themen aus Naturwissenschaft und Technik sowie eine Stärkung des Interesses für Digitalisierung. Fortbildungen sollen zudem didaktisch-methodische Aspekte der Vermittlung von MINT-Kompetenzen aufgreifen“, erläutert Seel die verschiedenen zielgruppenspezifischen Aspekte des Angebots. „Nicht zuletzt stellt das Lehr-Lern-Labor für unsere Studierenden ein spannendes Erprobungs- und Lernfeld in der Arbeit mit Kindern im außerschulischen Kontext und in der interdisziplinären Zusammenarbeit dar.“

Verschiedene Workshops zur Auswahl

Das Lehr-Lern-Labor Leoben bietet Experimentier-Workshops für Klassen der Volksschule, aber auch für die 1./2. Klasse Mittelschule und AHS (5. Schulstufe) zu unterschiedlichen Themen an. Derzeit stehen Workshop-Module zu den Themen „Salze“, „Kunststoffe“ und „Metalle“ zur Auswahl. Ein Modul zum Thema „Robotik/Coding“ ist für den Herbst in Vorbereitung. Das Angebot soll laufend erweitert werden und ist für Schulklassen kostenlos.

Jeder Workshop ist als Stationenbetrieb organisiert und dauert ca. zwei Stunden. Die Schüler*innen forschen durchgehend selbst, unterstützt von einem gemischten Team aus Studierenden von Montanuniversität und PPH Augustinum. Auch in die wissenschaftliche Begleitforschung durch die PPH Augustinum sind Studierende eingebunden. Sämtliche Materialien und Werkzeuge für die Experimente, aber auch Labormäntel und -brillen in Kindergrößen sowie „Forschungshefte“ und weiteres Begleitmaterial für den Schulunterricht werden zur Verfügung gestellt.

Die Inhalte der Workshops beziehen sich auf die Forschungs- und Lehrgebiete der Montanuniversität und somit auf den Wertschöpfungskreislauf von der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung über die Metallurgie, die Hochleistungswerkstoffe, das Prozess- und Produktengineering bis hin zur Umwelttechnik und zum Recycling. Aus diesen Themengebieten hat ein Team der PPH Augustinum unter der Leitung von Prof.in Rosina Haider BEd MA für die Altersgruppe passende Experimente und Hintergrundinfos ausgewählt und unter Berücksichtigung von Gender-, Sprach- und Diversitätssensibilität aufbereitet. Im Mittepunkt stehen Experimente und handwerkliches Tun ebenso wie Bestandteile der digitalen Bildung.

Für ältere Schüler*innen der Sekundarstufe wird derzeit an einem Ausbau des Angebots in Kombination mit dem früheren Vemittlungsprojekt SCHOOL@MUL gearbeitet.

Kontakt zum Lehr-Lern-Labor

Lehr-Lern-Labor an der Montanuniversität Leoben
Franz Josef-Straße 18, 8700 Leoben
Projektleitung MUL: Mag. Julia Mayerhofer-Lillie
Web: www.unileoben.ac.at/lehr-lern-labor/
Mail: lehrlernlabor@unileoben.ac.at
Tel.: +43 3842 402-7223