Ministeriums-Angebot für TUs "katastrophal"

Wien (APA) - Als "katastrophal" bezeichnet der Präsident der TU Austria, Wilfried Eichlseder, das Budgetangebot des Wissenschaftsministeriums in den derzeit laufenden Verhandlungen über die Leistungsvereinbarungen für die Jahre 2013 bis 2015. Damit würden "nicht einmal die Ist-Kosten abgedeckt, wenn das so weiter geht, müssen wir sogar im Personalbereich reduzieren", sagte Eichlseder im Gespräch mit der APA. Unter "TU Austria" haben sich die Technischen Universitäten (TU) Wien und Graz sowie die Montanuniversität Leoben, deren Rektor Eichlseder ist, zusammengeschlossen.

Das Problem sei, dass die Aufwände in der Technik überproportional stark anstiegen, sagte der Rektor. Die Technologien würden immer aufwändiger, die Ausstattung immer teurer, aber auch deren Betreuung. "Man kann ja zu einem Super-Mikroskop nicht irgendjemanden hinsetzen, sondern braucht dafür Spezialisten."

Dazu kämen die steigenden Studierendenzahlen, "was uns ja sehr freut", denn Industrie und Wirtschaft bräuchten mehr Absolventen. "Der Ruf nach mehr MINT ist aber nicht im Budget abgebildet", sagte Eichlseder unter Hinweis auf die Anstrengungen, mehr Studenten in die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu bringen.

Status quo als Rückschritt

Nur den Status quo zu erhalten, wäre nach Ansicht des TU Austria-Chefs schon ein massiver Rückschritt, aber mit dem vorliegenden Angebot schaffe man nicht einmal das. Die Konsequenz wäre ein Personalabbau, wobei es schon jetzt Aufnahmestopps bzw. Verzögerungen bei Neubesetzungen um mehrere Monate gebe. Zudem könnten viele Drittmittelprojekte nicht mehr abgewickelt werden.

Um wie viel die Wünsche der technischen Unis und das ministerielle Angebot auseinanderklaffen, kann Eichlseder nicht sagen, "weil wir nicht wissen, welche Uni wie viel erhalten hat". Er vermutet, dass das Angebot so schlecht sei, "weil alles mit einer Gießkanne verteilt und keine Schwerpunkte gesetzt wurden".

Bei den Verhandlungen über die Leistungsvereinbarungen geht es um einen Kuchen in Höhe von rund 6,5 Mrd. Euro. Zusätzlich zu diesem regulären Budget erhalten die Hochschulen von 2013 bis 2015 Mittel aus der "Hochschulmilliarde".