Österreichische Keramische Gesellschaft in Leoben gegründet

Die Förderung von Studierenden und jungen Wissenschaftern auf dem Gebiet der Keramik ist Ziel der „Österreichischen Keramischen Gesellschaft“, die vergangene Woche in Leoben gegründet wurde. Die neue Gesellschaft wird von zwei angesehenen Keramikforschern, O.Univ.Prof. Dr. Robert Danzer von der Montanuniversität Leoben und Ao.Univ.Prof. Dr. Klaus Reichmann von der TU Graz, geleitet. Die Arbeit von Prof. Danzer ist zudem jüngst von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften mit einer hohen Auszeichnung geehrt worden.

Die Geschichte der europäischen Porzellanherstellung geht bis in das frühe 18. Jahrhundert zurück. „Heutzutage gilt das Wissen um die ‚Hochleistungskeramik‘ als Schlüsselelement für viele neue Technologien, wie wir sie beispielsweise zur Lösung unserer Energieprobleme benötigen werden – sei es zur Verwirklichung effizienter neuer Batteriesysteme zur Energiespeicherung, sei es bei der Energieumwandlung in Hochtemperaturbrennstoffzellen oder in neuartigen, besonders effizienten Solarzellen“, erklärt Prof. Danzer, Leiter des Instituts für Struktur- und Funktionskeramik an der Montanuniversität. In Österreich und ganz besonders in der Steiermark gibt es eine hohe Dichte an international erfolgreicher Werkstoffforschung und an Firmen, die dieses Wissen auch umsetzen können.   

Im Verbund der Europäischen Keramischen Gesellschaft war Österreich bisher jedoch noch ein „weißer Fleck“ auf der Landkarte. Die neu gegründete Österreichische Keramische Gesellschaft will Studierenden und jungen Wissenschaftern nun auch Zugang zu europäischen Förderprogrammen verschaffen und ihnen damit erleichtern, sich auf internationalen Konferenzen zu präsentieren und an Wettbewerben oder Seminaren teilzunehmen.  

Aurel Stodola Plakette für Prof. Danzer   

Die Slowakische Akademie der Wissenschaften ehrte Prof. Danzer unterdessen mit der Aurel Stodola Plakette für seine Verdienste um die Technikwissenschaften. Der Leobener Werkstoffwissenschafter beschäftigt sich vor allem mit der Zuverlässigkeit moderner Keramiken und mit der Modellierung und Prüfung ihrer Eigenschaften. Der Preis ist nach dem bekannten slowakischen Maschinenbauer Aurel Stodola benannt, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich lehrte und entscheidend an der Entwicklung der modernen Gasturbinen beteiligt war. Die Preisverleihung erfolgte am Institute of Materials Research der Slowakischen Akademie der Wissenschaften in Kosice durch den Vizepräsidenten der Akademie, Prof. Dr. Juraj Lapin.     

Weitere Informationen:

O.Univ.Prof. Mag. et Dr.rer.nat. Robert Danzer 
Institut für Struktur- und Funktionskeramik der Montanuniversität Leoben 
Tel.: +43 (0)3842 402 - 4100 
E-Mail: isfk@unileoben.ac.at