Professor der Montanuniversität unterstützt Mondmission „Gateway“

Im Rahmen des Projekts „Gateway“ soll in den nächsten Jahren ein internationaler Außenposten in der Mondumlaufbahn errichtet werden. Die Raumstation „Gateway“ ist weiter von der Erde entfernt als die internationale Raumstation (ISS) und soll als Zwischenstation für Missionen zum Mond dienen. Univ.-Prof. Dr. Stefan Pogatscher vom Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie unterstützt die European Space Agency (ESA) bei der Konzeption des Moduls METIS (Multifunctional Exposure Testbed In deep Space).

In der Raumstation soll untersucht werden, wie sich Weltraumbedingungen auf Pflanzensamen und Materialien auswirken. (Copyright: ESA)

Modul für Versuche

Pogatscher und zwölf weitere Wissenschaftler*innen der ESA, JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency), CSA (Canadian Space Agency) und NASA (National Aeronautics and Space Administration) entwickeln dabei die Anforderungen an die Expositionsplattform METIS für Biologie und Materialwissenschaften. So kann damit zum Beispiel untersucht werden, wie sich die Weltraumbedingungen auf Pflanzensamen oder Materialien auswirken. Pogatscher bringt dabei seine Expertise als Materialwissenschaftler ein: „Es hat mich sehr gefreut, als ich von der ESA angesprochen wurde, bei einem so spannenden Projekt mitzuarbeiten“, meint Pogatscher.

Gateway

Die elliptische Flugbahn der Raumstation hat zum Ziel, dass Astronauten und Versorgungsgüter leichter von der Erde abgeholt werden können. Die Raumstation wird auch als Kommunikationszentrum und als Basis für die wissenschaftliche Forschung dienen. Der Außenposten wird bis zu 90 Tage am Stück für Astronauten bewohnbar sein und aus einem Servicemodul, einem Kommunikationsmodul, einem Verbindungsmodul, einer Luftschleuse für Weltraumspaziergänge, einem Wohnbereich für die Astronauten und einer Betriebsstation zur Steuerung des Roboterarms oder der Rover auf dem Mond bestehen.

„Gateway“ ermöglicht den Raumfahrtbehörden zudem die Erprobung von Technologien wie elektrischen Antrieben, bei denen die Schwerkraft der Erde stören würde. Für den Außenposten sind neue Möglichkeiten der Weltraumforschung außerhalb des Magnetfelds und der Atmosphäre der Erde geplant. Die Nähe des Außenpostens ermöglicht zudem schnelle Reaktionszeiten für Astronauten, die Rover auf dem Mond steuern. Zu den ersten wissenschaftlichen Instrumenten für Gateway gehören die Heliophysics Environmental and Radiation Measurement Experiment Suite (HERMES) und das European Radiation Sensors Array (ERSA), die außerhalb von Gateway liegen werden, um die Strahlungsumgebung der Sonne und das Weltraumwetter zu überwachen.

Weitere Informationen

Univ.-Prof. Dr. Stefan Pogatscher
Lehrstuhl für Nichteisenmetallurgie
Tel.: 03842 402 5228
E-Mail: stefan.pogatscher@unileoben.ac.at