Zukunftsprojekte der Österreichischen Produktions-Wissenschaft ausgezeichnet

Am 30.10.2018 wurde im Rahmen der internationalen Konferenz INDustrial TECHnologies 2018, die unter dem Motto „Innovative Industries for Smart Growth“ in Wien stattfand, das erste Mal der ÖWGP-Zukunftspreis verliehen. Die ÖWGP ist eine Plattform von Forschenden der TU Wien, TU Graz, Montanuni Leoben und der JKU Linz, die sich als Österreichische Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik den Zukunftsfragen der Produktion widmet. Der Preis von 8000 Euro wurde vom bmvit gesponsert, Unterstützung hat das Organisationsteam rund um ÖWGP-Vorsitzenden Franz Haas durch die TU Austria und die WGP-Deutschland erhalten.

Als Sieger des zweistufigen Auswahlverfahrens ging das Projekt von Alois Ferscha (JKU) mit dem vielversprechenden Namen „Attentive Machines“ hervor. Institutschef Ferscha nahm den Preis stellvertretend für sein Forschungsteam sichtlich gerührt und voller Freude entgegen. Das „Attentive Machines“ Projekt erforscht und entwickelt eine aufmerksamkeits-gesteuerte Selbstanpassung zukünftiger IT-basierter Produktionsanlagen, die den Produktionstakt und Arbeitsfluss an die minutenaktuelle kognitive Last und physische Leistungsfähigkeit des Menschen adaptieren. Die Praxistauglichkeit der Multisensor-Lösungen und Algorithmen konnte anhand von zwei Referenzimplementierungen nachgewiesen werden.

Den ehrenvollen zweiten Platz errang Frau Tanja Nemeth von Fraunhofer Austria. Im Rahmen des „Horizon 2020“-Forschungsprojekts „BEinCPPS“ entwickelte das Projektteam einen integrierten Instandhaltungs- und Wertstromansatz für KMU. Ziel war es, mittels eines Echtzeit-Monitorings und der Prognose instandhaltungsrelevanter Kennzahlen, die Produktivität und Planungssicherheit steigern.

Das drittgereihte Projekt „Paint Shop 2020“ wurde von Roman Kern vom „Know-Center“ in Graz eingereicht und gemeinsam mit Magna Steyr Fahrzeugtechnik durchgeführt. Im Zuge des Projektes entwickelte das Data-Science-Team ein Vorhersagemodell für die Gesamtlackierung eines Fahrzeuges. Das Projektergebnis zeigt wirtschaftliche, ökologische und qualitätssteigernde Vorteile der Implementierung auf.

Die finale Entscheidung wurde durch die WGP, die deutsche Schwesterorganisation der ÖWGP, getroffen. Ihr Präsident Berend Denkena ist eigens nach Wien angereist und ließ es sich nicht nehmen, dem Sieger Alois Ferscha sowie Tanja Nemeth und Roman Kern zum zweiten und dritten Platz zu gratulieren. Elke Standeker, Generalsekretärin der TU Austria, unterstrich die Bedeutung der Produktion für die TUs und freut sich über die enge Kooperation mit der ÖWGP.